Zu den Kapiteln 
China entdeckt Hawaii
Sandelholz
Die neue Heimat Hawaii
Die Vermischung der Kulturen durch Einheiraten
Die Geburt von Chinatown in Honolulu
Harte Arbeit auf Zuckerplantagen
Der Chinese Exclusion Act
Der umsturz der qing Dynastie
Sun Yat-sen
Das Vermächtnis
INTERVIEW MIT CHARLES WONG UND YIP BUSABA
Linksammlung und Zusatz Informationen
PHOTO-GALLERIE CHINATOWN IN HONOLULU BRENNT
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China entdeckt Hawaii
Wie kam es zum ersten Kontakt von Chinesen mit den im mitten Pazifik lebenden Eingeborenen Hawaiianern zu Stande und wann war die erste Begegnung?

China war im 15Jh. eine grosse Flottenmacht, jedoch erforschten sie mehr das ostchinesische Meer, den Indischen Ozean und den Weg nach Europa für den Handel, statt in den tiefen Pazifik zu segeln. Die berühmte Seidenstrasse welche über das Festland führte, war um 1405 durch Räubern und Betrügern sehr unsicher geworden. Daher ist China aufs Schiff ausgewichen und hat eine neue Seidenstrasse auf dem Meer gegründet. China ging nie Richtung Osten in den Pazifik mit ihren Jungen-Schiffe, sie verblieben in ihrem Landesnahen ost- und südchinesischen Meer. Es waren die europäischen Seefahrer, Expeditionen und Erkundungsfahrten wie Walfänger, die die Türe von Hawaii den Chinesen öffneten. Es war ein reger Handel seitens Kanada und den USA mit der chinesischen Handelsstadt Canton. Das damalige Canton war und ist bis in die heutige Zeit, das Wirtschafts-Zenter von China.

weiterführende Informationen:
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Sandelholz
Die Sandalwood Bäume bedecken die hawaiianischen Inseln reichlich in deren Urwäldern. Auch sind den Hawaiianer diese Bäume mit den feinen Aromen und Oelen nicht unbekannt, denn sie benutzen dieses aromatisierte Hölzer um ihre Kapas in wohlriechendem Sandelholz Duft ein zu hüllen. Sie nennen auch das Holz laau ala (laau aala)

Aus den alten Unterlagen und Dokumenten aus den Archiven ist nicht zu ersehen, wann effektiv der wirtschaftliche Handel Hawaii’s mit dem Sandelwood mit China und dem Festland USA begann.
Die ersten Hinweise von einem möglichen kommerziellen Handel mit Sandalwood zwischen Hawaii und China war der Hinweis des Seemanns Isaac Ridler an Kapitän Simon Metcalfe mit dem Schiff „Eleanora“ im Jahr 1790 welcher im Seepelzhandel zwischen dem pazifischen Nordwesten der USA und China beschäftigt war, dieses Holz für China zu laden. Durch die Abnahme und fast Ausrottung der Seeotterpopulation in Nordamerika war der Pelzhandels mit Canton, China zum erliegen gekommen, welches nun die Aufmerksamkeit der amerikanischen Händler auf das duftenden, von den Chinesen geschätzte Hartholz Sandalwood von Hawaii richtete. China verwendet das Holz zu medizinischen Zwecken, zur Herstellung von heiligen Utensilien für Schreine, Holzboxen und Schnitzereien, Brennstoff für Scheiterhaufen sowie für Räucherstäbchen, die in Tempeln verbrannt wurden.

Zwischen 1790 bis 1810 hat ein kleiner Handel zwischen diesen beiden Ländern stattgefunden, bis die beiden amerikanischen Brüder Jonathan und Nathan Winship sich 1809 vor Oregons Küste nach Richtung Hawaii aufbrachen um sich dem neu florierende Geschäft mit dem duftenden Holz zu widmen.

Im Oktober 1811 erreichten die beiden Brüder und als Schiffskapitäne Jonathan Winship mit dem Schiff „Albatross“ und Nathan Winship mit „O’Cain“, Honolulu. Dort haben sie sich mit William Heath Davis mit seinem Schiff „Isabella“ zusammen getan, wo sie ihre Schiffe mit Sandelwood Bäumen beluden und nach Canton, China segelten. Mit dem Verkauf ihrer Fracht haben sie einen grossen Profit gemacht.

Nach der Rückkehr nach Hawaii, manipulierten die drei Kapitäne King Kamehameha I für einen Vertrag von 10 Jahren, dass sie das Monopol von Sandelwood und den Baumwoll Handel bekamen. Durch dies entstand ein reger Schiffsverkehr zwischen Canton, China und Honolulu. King Kamehameha I erhielt durch diesen Vertrag 25% Gewinn auf die verkauften Güter . 1817 nahm Kamehameha I aktiv selber im Handel Teil mit seinem neu erworbenen Schiff „Ka’ahumanu“, welcher Holzverkauf in China aber mehr als enttäuschend war. Das hawaiianische Königreich konnte nun durch den Gewinn des Sandalwood Handel der amerikanischen Händler, ausländische Ware erwerben, welches nun einen fieberhaften Hunger auf westliche Güter weckte. Die Sandwich Island wurden durch dies nun global bekannt, worunter das eigene Volk hingegen schwer darunter litt.
Als Amerika und Großbritannien im Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (englisch American Revolutionary War oder American War of Independence) welcher von 1775 bis 1783 zwischen den Dreizehn Kolonien und der britischen Kolonialmacht stattfand, waren, hat Kamehameha I ihr Handelsmonopol mit den drei Kapitänen aufgehoben und sich geweigert, diesen Vertrag zu erneuern. King Kamehameha I fühlte sich gegenüber Großbritannien als Freund schuldig und verpflichtet, dass er dieses Abkommen mit Amerika aufhob.
Nach dem Tod von King Kamhehameha I, im Jahr 1819, gab es eine grossflächige Plünderung der Sandalwood Bäumen bis der Sohn und Nachfolger Liholiho von Kamehamheha I das Kapu den Häuptlingen abgab. In dieser Zeit herrschte von den Häuptlingen auf den Inseln eine intensive Aktivität für den Besitz von Schiffen und Gütern. Diese Extravaganz führte dazu, dass die Regierung hoffnungslos in Schulden geriet.

Die Schulden waren so hoch, $500‘000.-, dass 1826 die amerikanischen Händler über die hohen Beträge im Könighaus sich beschwerten. Kamehameha II führte daher eine allgemeine Steuer ein, um einen Teil ihrer kollektiven Schulden zu begleichen. Im gleichen Jahr im Dezember erließ das Königreich Hawaii sein erstes schriftliches Gesetz – die Sandelholzsteuer. Jeder Mann auf den Sandwich Island musste dem Gouverneur seines Distrikts am 1. September 1827 einen halben Picul (66 Pfund) guten Sandelholzes oder vier spanische Dollar abliefern. Jede Frau, die dreizehn Jahre oder älter war, musste eine zwölf Fuß lange und sechs Fuß breite Matte oder eine gleichwertige Tapa oder einen spanischen Dollar bezahlen.

Durch dies mussten eine grosse Anzahl der Inselbewohner mit dem Umgang und der Ernte der Sandelholzbäume sich auseinander setzen. Um das Sandalholz von den hohen Bergen an die Küste zur Verschiffung zu bringen, wurde das Holz noch vor Ort in ca. 2 Meter lange und rund 50 cm Durchmesser grosse Hölzer zerlegt. Dieses Holz wurde von Frauen und Männern auf dem Rücken gebunden und an den Strand transportiert.
Es fehlten Maschinen oder Tiere für diese Arbeit in den Bergen zu verrichten. Viele Männer starben an den Folgen der schweren Arbeit von Erschöpfung, Krankheit und Unterernährung. Dazu kamen auch noch zwei schwere Hungersnöte auf den Sandwich Island, weil die meisten Inselbewohner nun für das Sammeln des Sandelholzes konzentrieren mussten und dabei die Landwirtschaft und Fischerei vernachlässigten.

Durch das extreme Abholzen der Bäume, verschlechterte sich nicht nur die Holzqualität, auch die Wälder waren erschöpft.
Der Holzhandel von den Sandwich Island mit China kam bis 1830 zum Erliegen und ist vollständig zusammen gebrochen. China bezog nun das Sandelholz aus Indien und aus anderen Gebieten im Pazifik, welches nun in Canton die Preise massiv senkte und machte dabei den hawaiianischen Handel unrentabel.

Die südchinesische Stadt Canton umgab wie die meisten traditionellen chinesischen Städte eine grosse Mauer. Ausserhalb dieser Mauer gab es die ausgedehnten Markt- und Handelsbezirke. Das Handelssystem, welches von 1700 bis 1842 an Chinas Südküste bestand, wurde von den Europäern als das „Kantonsystem“ benannt. Dies aus der Dominanz einer der grössten südchinesischer Stadt Guangzhou , welche eben die Europäer als die Stadt Kanton nannten. Die antike Stadt Guangzhou hatte schon über 1000 Jahre lang als Verwaltungs- und Handelszentrum gediehen, bevor der Westen kam. Persische und Arabische Händler waren schon in der Tang-Dynastie im 8.Jahrhundert in diesen Aussenvierteln.
Der Ming-Kaiser beschränkte für die westlichen Händler das Gebiet und sie durften nur in der Stadt Macau verbleiben. Hingegen im 18.Jahrhundert erweiterte der Qing-Kaiser den Händlern den Zugang nach weiteren Städten in China. Doch blieb zu Beginn des 18.Jh der Hafen von Canton für die Ausländer wie auch für die Chinesen der Bequemste. Da sich der ausländische Handel in China gross ausbreitete, verschärfte die Qing-Regierung 1741 die Kontrollen und forderte die Ausländer auf, Canton zu verlassen und wieder zurück nach Macau zu gehen. Doch 1757 wurde erneut Canton durch die chinesische Regierung als einziger offizieller Handelsort bestimmt sowie beschränkt.
Die Qing-Kaiser forderten, wie seine Vorgänger, die ausländischen Händler an, in einem separaten Stadtviertel ausserhalb der Mauer zu leben.
So lebten die Ausländer in „Fabriken“, die sie selber so benannten, welche sich den Uferpromenaden mit der eigenen Staatsflagge auf dem Dach, entlang reihten. Die Fabriken, wo nichts hergestellt wurde, beherbergten die Wohnräume, Lagerhäuser und Handelsbüro.
Nach den Briten, wo die ersten waren, folgten kurz darauf die Österreicher, Dänen, Holländer, Franzosen, Spanier, Schweden und Amerikaner. Das gesamte Quartier erhielt den Namen „Dreizehn Fabriken„.
Das ausländische Händlerquartier der „Dreizehn Fabriken“ brannte zum ersten Mal, vermutlich ausgelöst durch einen Unfall, um 1822 nieder. Die beiden nächsten Vollbrände des Quartiers waren im ersten Opiumkrieg 1841 sowie im zweiten Opiumkrieg 1856. Nach all diesen Bränden und Wiederaufbauten, wurden die Fabriken beim letzten Brand weiter flussaufwärts auf die Shamian-Insel verlegt.
Charles Toogood Downing beschrieb in der damaligen Zeit das neue Treiben der Boote im Canton River sowie deren Stadt.

Die ausländischen Händler, die nur in ihren Quartieren leben durften, sahen von seinen „Fabriken“ aus in einen riesigen, wohlhabenden Kontinent hinein, dessen Reichtum alle Schwierigkeiten lohnenswert machte. Sie waren zusammen mit ihren chinesischen Kollegen den Risiken von Feuer, Krankheit und sozialen Unruhen ausgesetzt gewesen. Daher drängten sie nach einer Zeit auf einen besseren Zugang zum Inneren Chinas. Aber erst langsam, nach fast 150 Jahre lang, konnten die Händler aus ihrem profitablen Ghetto ausziehen und Richtung Landesinnere gehen.
weiterführende Informationen:
Simon Metcalfe | Schiff Fair American | |
John Young mit Kp Simon | Windship Log | |
John Young | Kalifornien Pelzrausch | |
Isaac Davis | Sandelwood | |
Canton Trade | Boston Trade mit Hawaii | |
Old China Trade | ||
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Die neue Heimat Hawaii
Meine Gedanken:
Wie die ersten Siedler China verlassen haben, obwohl es verboten war, um in das ferne Hawaii später in das Vereinigte Amerika zu gelangen. Wie war die Überfahr und mit welchen Schiffen? Was haben sie alles von ihrem zu Hause mitgenommen, um ein neues Leben in Hawaii auf zu bauen?

Als die britische Admiralität 1784 das Vorhandensein von Inseln vor der Nordwestküste Nordamerikas veröffentlichte und aufmerksam gemacht hatte, wurden diese „Sandwich“ Inseln ein wichtiger strategischer Stützpunkt für den Handel zwischen Nordamerika und dem Nordosten Asiens und Chinas. Diese Inseln waren für die Händler, wie Seeleute ein wichtiger Stopp für die Pazifik Überfahrten, um frischen Proviant und Wasser auf zunehmen, sowie für den Schutz der Wintermeerstürme im Pazifik. Nicht nur der Pelzhandel zwischen Nordamerika und China blühte auf durch die Sandwich Inseln, auch der Walfang machte durch diese Inseln eine richtige Entwicklung durch und bildete sich sogar ein Walfänger Zentrum.

Fast ein halbes Jahrhundert dauerte auch der Sandelholz Handel zwischen China und Hawaii. Hawaii wurde bei den Chinesen bekannt und nannten auch die Inseln als „Tan HeungShan“ oder „Die Sandelwood Berge“.
Durch diesen neuen Handelsweg, öffnete es ebenfalls den Chinesen, indem sie auf den Handelsschiffen billig arbeiteten, den Weg zu den Sandwich Island.
So auf der Rückreise 1788 der beiden Schiffe „Iphigenia“ und „Felice“ unter der Befehlsmacht des britischen Kapitäns John Mears, von China zu den Sandwich Inseln, befanden sich nicht nur europäische Besatzungsmitglieder an Bord, auch zum ersten mal 50 Chinesen darunter. 1790 erreichte weiter der amerikanische Schoner Eleanora unter dem Befehl von Kapitän Simon Metcalf aus Macao, China, Maui mit der Besatzung von 10 Amerikanern und 45 Chinesen an Bord. Im Jahr 1794 berichtet Kapitän George Vancouver, bei einem Besuch der Sandwich Inseln, über die Anwesenheit eines chinesischen Bewohners.
Die ersten Chinesen auf Hawaii haben sich mit Pionierarbeiten mit dem Zuckerrohr befasst, welche von früheren polynesischen Siedlern auf die Inseln gebracht worden war. Die Verwendung des Zuckerrohrs war bei den Hawaiianern nur auf den lokalen Verbrauch beschränkt. Es dauerte eine lange Zeit, ja ein Jahrzehnt später, wo die Chinesen die erste Sugarmill aus China nach Hawaii brachten und den Zuckerrohr-Anbau, wie Verarbeitung auf den Sandwich Island revolutionierten. Die einzelnen Chinesen führten auch den Reisanbau in Hawaii ein, wo grosse Reisfelder entstanden. Erst 1823 ließen sich die ersten Chinesen – ein Händler mit einem Warenbestand – in Honolulu nieder. Bis 1840 lebten in Honolulu etwa 40 Ausländer. Von diesen waren 30 oder mehr Chinesen. Dies waren vereinzelnde Chinesen, wie Bauern, Kaufleute und handwerkliche Fachkräfte aus der Provinz Guangdong, die ihr Glück auf den Südsee Inseln versuchten.


Die erste wirkliche Migration und Fussfassung der Chinesen fand auf den Sandwich Island zwischen 1850 – 1870 statt, nachdem zweiten Opiumkrieg, dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie und nach dem langjährigen und blutigen Taiping-Aufstand. China war in diesem Zeitpunkt wirtschaftlich und politisch ein zerrüttetes Land, wo Hawaii erst am Anfang der wirtschaftlichen Blüte stand.



Auch muss man wissen, dass die Mehrzahl der Chinesen nicht freiwillig nach Hawaii kamen, sondern vom zunehmenden Umfang der neuen amerikanischen Unternehmern in Hawaii als Kulis und billige Arbeitskraft regelrecht nach Hawaii verschleppt wurden.
Diese ersten 175 importierten Chinesen am 3. Jan. 1852 kamen aus Hongkong (laut Report von „the Hawaiian Bureau of Immigration“; müsste korrekter weise aber „Amoy, Fukien“ sein! und nahmen ihre Arbeit auf Maui auf wo sie pro Monat drei Dollar verdienten plus Durchgang, Unterkunft und Verpflegung.
Während die chinesischen Plantagenbesitzer mehrheitlich die Reiswirtschaft dominierten, konzentrierten sich die amerikanischen Pflanzer meist auf den Anbau von Zuckerrohr und Kaffee, später auch von Ananas. Der Zuzug der Amerikaner markiert den Beginn eines wachsenden amerikanischen Einflusses, der 1898 in der Annexion, hervorgerufen durch die amerikanischen Plantagenbesitzer, der Inselgruppe gipfeln sollte.

Durch das damalige bekannt machen dieser Inselgruppen durch die Briten, wurde für die Eingeborenen der Sandwich Inseln eine markante und einschneidende Weichenstellung getätigt, welche Folge bis in die heutige Zeit ersichtlich und erkennbar ist. Die Europäer und Amerikaner brachten durch ihre Un-Hygiene mit dem rigorosen Ansturm auf die hunderte von Jahren isolierten, neu endeckten Inseln auch die Epidemien wie die Cholera und die Pest mit, die die hawaiische Population drastisch verkleinerte.
Die indigene Bevölkerung von ca. 255‘000 Hawai’ianer im Jahr 1788 schrumpfte rasant durch Immunschwäche auf nur noch knappe 50‘000 Leute im Jahr 1875.

Durch das Wegsterben der einheimischen Bevölkerung stehen dem wirtschaftlich aufblühendem Hawaii nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung, so erlaubte King Kamehameha III chinesische Arbeiter in sein Land ein zu reisen. So begannen die chinesischen und amerikanischen Plantagenbetreiber in den 1850er Jahren, Vertragsarbeiter aus China (englisch indentured labourer) auf die Inseln zu holen. Die ersten Vertragsarbeiter in Hawaii waren Hakka aus der heutigen Provinz Fujian, die über die Hafenstadt Xiamen aus China ausreisten. Die meisten Chinesen, die nach Hawaii kamen, kamen aus den depressiven Provinzen Kwangtung und Fukein in Südchina. Unter der Qing-Dynastie konnten Chinesen ihr Land nur illegal verlassen, denn es stand die Todesstrafe darauf. Seit den 1870er Jahren, als die Zahl der benötigten Vertragsarbeiter erheblich anstieg, kamen diese meist aus Guangdong, von wo aus auch viele Chinesen aufs amerikanische Festland, Kalifornien strebten zu gehen. Um diese Zeit war um San Francisco und Sacramento der Goldrausch ausgebrochen.
1875 unterzeichnete das hawaiianische Königreich mit den Vereinigten Staaten das ratifizierte Freihandelsabkommen, den sogenannten „Gegenseitigkeitsvertrag“, (hawaiianisch: Kuʻikahi Pānaʻi Like ).

Dieser Vertrag erlaubt Hawaii, ab Sept. 1876, freien Zugang zum amerikanischen Zuckermarkt ohne jegliche Zusatzsteuer. Im Gegenzug erhielt die USA Land indem als Puʻu Loa bekannten Gebiet für den sogenannten Marinestützpunkt Pearl Harbor . Dieser Vertrag feuerte den Zuckerrohrplantagenbesitzer zu grossen Investitionen auf Hawaii an. Dies wiederum brachte einen chinesischen Ansturm von Arbeitern auf Hawai’i’s Plantagen aus. Während von 1852 bis 1875 durchschnittlich kaum 100 Chinesen pro Jahr nach Hawaii kamen, stieg diese Zahl zwischen 1876 und 1899 auf mehr als 3‘908 an. Insgesamt kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr als 50‘000 Chinesen, von denen sich freilich nicht alle dauerhaft niederließen. Obwohl sehr viele Vertragsarbeiter rasch ihren Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren auflösen wollten um die Plantage zu verlassen, so blieben jedoch Zehntausende im Land und nahmen eine Lohnarbeit an oder begründeten als eigene Farmer oder Geschäftsleute selbstständige Existenzen.
Im Jahr 1882 machten Chinesen fast 49% der Plantagenarbeitskräfte aus, und zu einem bestimmten Zeitpunkt waren Chinesen auf den Inseln zahlreicher als Weiße. Die Zahl der auf Plantagen lebenden Chinesen ging zurück, während 75% in der Region Honolulu lebten und arbeiteten und schnell als Chinatown bekannt wurden.
Die Jahre von 1870 -1890 war der Höhepunkt der chinesischen Migration.
weiterführende Informationen:
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Die Vermischung der Kulturen durch Einheiraten
Meine Gedanken:
Wie wurden die Chinesen von den Hawaiianer aufgenommen? Wie haben sie sich untereinander verständigt? Wie standen die Hi Frauen zu den chinesischen Männern?
Ebenso wie auf dem amerikanischen Festland waren auch in Hawaii die meisten chinesischen Einwanderer Männer. Ihre Frauen und Kinder mussten sie in China zurück lassen. Dies gilt vor allem für die Vertragsarbeiter. Hingegen die wenigen chinesischen Kaufleute und Fachkräfte nahmen jedoch oft ihre Frauen und Kinder mit nach Hawaii, weitaus häufiger, als solche Kaufleute und Spezialisten ihre Familien aufs amerikanische Festland mitnahmen.
Obwohl 1835 die erste chinesische Frau als Dienstmädchen für eine amerikanische Familie auf Hawaii ankam und arbeitete, so nennt doch die hawaiianische Regierung als „wirklich“ die erste Chinesin des Staates „Lady of Ayum„, die am 19. August 1855 nach Hawaii kam.

Der hawaiianische Einwanderungsbeauftragte William Hillebrand brachte 1865 von seiner China Reise 473 Männer und 52 Frauen zurück. Das Verhältnis von männlicher Bevölkerung zu weiblicher Bevölkerung war 17 : 1 im Jahr 1884. Bis 1920 hatten weniger als ein Drittel der chinesischen Männer eine chinesische Frau geheiratet. Die meisten Ehen zwischen chinesischen Männern und weißen Frauen in Hawaii waren mit portugiesischen Frauen. Die portugiesische Bevölkerung wurde speziell vom hawaiianischen König für die Rinderfarmen nach Hawaii geholt.

Auch andere kaukasische Frauen heirateten die chinesischen Männer in Hawaii. Diese Vereinigungen der Mischehen zwischen chinesischen Männern und portugiesischen Frauen führten zu Kindern gemischter chinesisch-portugiesischer Abstammung und wurden trotzdem als reinrassige Chinesen eingestuft, da die Väter Chinesen waren. Später, mit der Zeit, gab es immer mehr eine Vermischung zwischen den chinesischen Männern und Frauen aus Portugal, Spanien, Hawaii, Kaukasier-Hawaiianer, Puerto Rico, Japan, Griechen und halbweiße Frauen, obwohl es für die erste Migrantengeneration ein Mischehen-Verbot bestand.

Obwohl auch die Chinesen auf Hawaii auf Vorurteile und Diskriminierung begegneten, zu Vertreibungen und physischen Angriffen kam es jedoch niemals.
Die gesellschaftliche Integration der chinesischen Einwanderer schritt stetig voran. Schon die zweite Generation der Chinesen, in den 1930er Jahren gab es in Hawaii schon chinesische Lehrer, Journalisten, Bankiers, Übersetzer, Priester, Ärzte und Manager.
weiterführende Informationen:
- The Chinese Lady
- Remembering Afong Moy
- The Chinese in Hawaii !!!!
- Chen, Ya-Chen: History of Chinese American Women
- Medical Segregation (est. 1865)
- Want to be less rasist
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Die Geburt von Chinatown in Honolulu

Das heutige Chinatown ist ein Geschäfts- und Wohnviertel im Herzen der Innenstadt von Honolulu auf Oahu. Mit wenigen Ausnahmen stammen die meisten Gebäude in Chinatown aus der Zeit nach 1900, da das chinesische Viertel schon zwei große Brände durch gemacht hatte und den größten Teil des Viertels zerstört wurde. Chinatown in Honolulu ist in meinen Augen der einzige Ort mit Charme, der noch immer an ein historisches Gefühl von Zeit und Ort erinnert. Das Viertel hat sich im Laufe der Jahre seine historischen Gebäude und seine Identität als Gemeinschaft bewahrt, während sich die Bevölkerung zu einem bunten Mix der Kulturen entwickelt hat.


Chinatown wurde in den 1840er und 1850er Jahren in einem Gebiet entlang des Hafens von Honolulu südwestlich des Süßwasserstroms Nu’uanu gegründet. Der Hafen spielte ein wichtiges Eingangstor der Chinesen. Nach Ablauf ihrer Plantagen Arbeitsverträge zogen viele chinesische Einwanderer runter zum Hafen und erweiterten dort ihr Chinatown in Honolulu um für bestehende Unternehmen zu arbeiten oder eigene zu eröffnen. Als Honolulu wuchs, wurden alte hawaiianische Fischteiche entlang des Hafengebiets zugeschüttet und der Nu’uanu-Strom an seiner Mündung kanalisiert, wodurch sich das Hafengebiet und damit Chinatown ausdehnte, das schließlich mit 35 Hektar umfasste.


Bis 1882 war Chinatown ein florierendes Geschäftsviertel, das sowohl seiner eigenen Bevölkerung als auch der größeren Gemeinde Honolulu diente. Da Chinatown in der Nähe des Hafens lag, nutzten viele neu ankommende Einwanderer die Geschäfte und Restaurants des Viertels als Treffpunkt, um Freunde und Verwandte zu finden, Kontakte zu knüpfen und Jobangebote zu finden. Die Unternehmen in Chinatown wurden schließlich nach den Zuckerplantagen zum zweitgrößten Arbeitgeber chinesischer Einwanderer.

1886 brach in einem Restaurant im Stadtteil ein Feuer aus und breitete sich schnell aus. Das Feuer brannte drei Tage lang und als es gelöscht wurde, hatte es acht Blocks zerstört. Chinatown wurde schnell wieder aufgebaut, aber der Neubau der Stadt ignorierte Vorschriften, die zukünftige Brände verhindern sollten.


In den späten 1890er Jahren waren viele der Gebäude in Chinatown überfüllte hölzerne Gewerbe-, Wohn- und Mischnutzungsstrukturen mit wenig sanitären Einrichtungen. Eine grosse Rattenplage aus dem nahe gelegenen Hafen schwappte über in dieses Viertel. Anfang Dezember 1899 wurde ein Ausbruch der Beulenpest im Bezirk durch die beengten Lebensbedingungen verschärft. Schulen wurden geschlossen und die 7‘000 Einwohner von Chinatown unter Quarantäne gestellt. Am 31. Dezember 1899, nachdem 13 Menschen an der Pest gestorben waren, ordnete das Gesundheitsamt von Honolulu die Zerstörung aller Gebäude an, in denen sich eine Person mit der Krankheit infiziert hatte. Die chinesischen Bewohner wurden evakuiert und die Feuerwehr von Honolulu begann eine Reihe kontrollierter Brände. Ab dem 1. Januar 1900 wurden 41 Feuer gelegt, von denen jedes erfolgreich infizierte Gebäude zerstörte. Am 20. Januar drehte jedoch der Wind während einer der kontrollierten Abbrennungen und brennende Glut wurde auf den Kirchturm der Kaumakapili-Kirche getragen, wodurch das Holzgebäude in Flammen aufging. Die damals eingesetzten Pumpen der Feuerwehr konnten das Wasser nicht bis auf die Höhe des Kirchturms spritzen, die Flammen breiteten sich schnell aus, bewegten sich von Gebäude zu Gebäude und überfluteten das Viertel. Das Feuer brannte 17 Tage lang und zerstörte 38 Hektar Honolulu, darunter fast ganz Chinatown. Es kamen Gott sei Dank keine Menschen ums Leben, aber über 4‘000 Menschen wurden obdachlos. Die Flüchtlinge wurden in Notlagern in der Stadt untergebracht, darunter das Gelände der Kawaiaha’o-Kirche und das Gebiet hinter dem ‚Iolani-Palast. Nach dem Brand war Chinatown von einem hohen Holzzaun umgeben der den Zugang zum Bezirk einschränkte. Die Feuerwehr setzte weiterhin kontrollierte Verbrennungen ein, alles ohne Zwischenfälle. Nach dem 17. Mai 1900 wurde das Gebiet neu vermessen und neue Baugenehmigungen erteilt. Im Juni wurde Honolulu als Pestfrei erklärt. Heute stammen die meisten der ältesten Gebäude in Chinatown aus den frühen 1900er Jahren, mit einigen bemerkenswerten Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, die das Feuer überlebten.

In den 1920er Jahren war Chinatown wieder ein florierendes Geschäftsviertel. Während der Bezirk wuchs, war die chinesische Bevölkerung jedoch geschrumpft. Mitte der 1880er Jahre lebte die Mehrheit der auf den Hawaii-Inseln lebenden Chinesen in Honolulus Chinatown. Nachdem der Chinese Exclusion Act von 1882 die Einwanderung aus China verlangsamte, wandten sich Zuckerplantagenbesitzer der japanischen Einwanderer als Arbeitsquelle zu. Viele dieser japanischen Arbeiter zogen nach Abschluss ihrer Verträge nach Honolulu und Chinatown hin. Die japanischen Einwohner von Chinatown eröffneten Theater, Hotels, Cafés und Bars, die der japanischen Bevölkerung dienten. Nach den Japanischen Einwanderern folgten Filipinos und Portugiesen, was Chinatown zu einem der ethnisch vielfältigsten Gebiete in Honolulu machte.

In den späten 1930er Jahren begann der Niedergang von Chinatown, da viele der chinesischen Einwohner in andere Gebiete von Honolulu umzogen, um dort zu leben, während sie ihre Geschäfte weiterhin im Bezirk Chinatown hielten. Mit Amerikas Eintritt in den den Zweiten Weltkrieg jedoch erlebte Chinatown eine neue Vitalität, als seine Nachtclubs, Restaurants, Bordelle entlang der Hotel Street und Spielsalons zu einem beliebten Ziel für die große Militärbevölkerung auf den Inseln wurden. Nach dem Krieg verfiel Chinatown langsam wieder und wurde als Hotspot für illegale Aktivitäten bekannt. In den 1950er und 1960er Jahren ging die Zahl der Menschen in Chinaviertel weiter zurück und die Geschäfte begannen erneut zu leiden. Die Eröffnung des Ala Moana Shopping Center im Jahr 1959, das sich zwei Meilen südöstlich befindet, führte dazu, dass die Käufer die Geschäfte in der Innenstadt von Honolulu oder Chinatown nicht mehr frequentierten. Auch in diesem Jahr, 1959, wurde Hawaii illegal als der 50. US-Bundesstaat ausgerufen und löste einen Tourismusboom vom US-Festland aus. Bis 1960 war Zucker, Ananas und Kaffee als Hauptindustriezweig auf den Inseln, wonach der Tourismus diese abgelöst hat. Als das Gebiet Waikiki, in Honolulu nur fünf Kilometer von Chinatown entfernt, zum beliebtesten Touristenziel wurde, besuchten immer weniger Menschen Chinatown.

1973 wurde Chinatown in Honolulu als historisches Viertel in das National Register of Historic Places aufgenommen. Infolgedessen begann sich die Gegend zu revitalisieren und die Stadt begann, in Chinatown und in seine einzigartige Geschichte, zu investieren. Die Staatsausgaben belebten die lokale Wirtschaft und ermutigten private Investoren, in den Bezirk zurückzukehren. In den 1980er Jahren wurde der Maunakea Marketplace, der die Fassade eines älteren Theaters umfasst, und die Kekaulike Mall gebaut, um den Handel wieder nach Chinatown zurück zu bringen. Die Einwohner und Geschäftsinhaber von Chinatown waren maßgeblich an der Wiedergeburt des Bezirks beteiligt, gründeten gemeinnützige Organisationen und Unternehmen und arbeiteten mit der Stadt zusammen, um Chinatown zu erhalten und auszubauen. Heute ist Chinatown in Honolulu wieder ein pulsierendes Geschäftsviertel mit kleineren traditionellen Geschäften wie Restaurants, Bars und chinesische Detailgeschäfter neben einer wachsenden Anzahl von Kunstgalerien und Künstlerateliers.
Chinatown Historic District ist das größte Gebiet in Honolulu, das einen architektonischen und historischen Charakter mit einem unverwechselbaren Gefühl für Zeit und Ort widerspiegelt. Die meisten Gebäude im Bezirk wurden zwischen 1900 und 1920 erbaut, nur wenige stammen aus der Zeit vor dem Brand in Chinatown von 1900. Das 1890 erbaute Royal Saloon Building ist eines der wenigen Gebäude in Chinatown, die den Brand von 1900 überstanden haben. Es befindet sich in der Nu’uanu Street 901 an der Ecke Nu’uanu und Merchant Street und wurde vom lokalen Barkeeper und Investor Walter C. Peacock gebaut.

Das Design des einstöckigen Royal Saloon Building ist eine Mischung aus Florentiner Gotik und Renaissance-Stil mit gusseisernen Dekorationen und weißen Stuckpilastern, Balustrade und Gesims. Ein weiterer Überlebender des Brandes von 1900, das T. R. Foster Building, wurde 1891 von Thomas R. Foster gebaut, einem der Gründer der Inter-Island Steam Navigation Company, die 1941 zu Hawaiian Airlines wurde. Das Gebäude im italienischen Stil befindet sich in der Nu’uanu Avenue 902 und verfügt über weiße Stuckpilaster, eine Balustrade und ein Gesims, die dem Royal Saloon Building auf der anderen Straßenseite ähneln. Das Irwin Block Building, 928 Nu’uanu Avenue, stammt aus dem Jahr 1897. Das zweistöckige Gebäude im Besitz von William G. Irwin, einem Zuckerrohrunternehmer, wurde von den Architekten CB Ripley und Charles William Dickey im romanischen Stil von Richardson entworfen und ausgebaut aus grob behauenem Vulkangestein und Ziegeln.

1923 kaufte Nippu Jiji, eine japanischsprachige Zeitung, das Gebäude und fügte seinen Namen und das Datum „1895“ oben auf das Gebäude, um die Gründung der Zeitung zu markieren.
Das 1901 erbaute Mendoca Block Building im italienischen Stil aus Backstein und Stuck bedeckt einen ganzen Block in der North Hotel und Maunakea Street.

Architekt Oliver Green Traphagen entwarf das Gebäude für den Geschäftsmann Joseph Mendoca, Neffe des portugiesischen Konsuls Jason Perry. Mendoca war Mitglied des Ausschusses für öffentliche Sicherheit der Annexion Party, der 1893 zum Sturz der hawaiianischen Monarchie und des Königreichs Hawaii beitrug und 1894 die Republik Hawaii gründete. Das Mendoca Block Building war eines der ersten Gebäude, das gebaut wurde in Chinatown nach dem Brand von 1900. Der O’ahu Market wurde 1904 von Anin Young, einem chinesischen Geschäftsmann, erbaut und befindet sich in der North King Street und der Kekaulike Street. Es war 80 Jahre im Besitz der Familie Young und wurde 1984 an die Oahu Market Corporation verkauft, die von 24 Mietern des Marktes mit Unterstützung der Historic Hawaii Foundation gegründet wurde. Der Markt funktioniert immer noch von seinem ursprünglichen Gebäude aus, das aus Ziegeln und Korallenblöcken mit einem Steinfundament und einem Holzdach besteht. Der Innenraum gliedert sich wie seit 1904 in zur Straße hin offene Stände. Das Perry Block Building an der Ecke Nu’uanu Avenue und Hotel Street stammt aus dem Jahr 1889 und ist ein weiteres von mehreren Gebäuden in Chinatown, die den Brand von 1900 überstanden haben. Anna Perry, die Witwe des portugiesischen Konsuls Jason Perry, ließ das Gebäude im Stil der Renaissance und des Neo-Greco entwerfen und bauen. Ein Design in den Fenster-Schlusssteinen wurde von der portugiesischen co . übernommen. Der Gehweg vor dem Gebäude ist mit Pflastersteinen bedeckt, die als Ballast auf Schiffen aus China nach Hawaii kamen.
Das 1938 erbaute Wo Fat Restaurant Building an der Ecke North Hotel und Maunakea Street wurde im italienischen Stil erbaut und verfügt über einen achteckigen Turm mit Fenstern und architektonische Referenzen an chinesische Tempelmotive. Das ursprüngliche Wo Fat Restaurant wurde 1882 eröffnet, brannte beim Brand von 1886 ab und wurde wieder aufgebaut und leider beim zweiten Brand von 1900 erneut verbrannt. Es wurde 1906 in die North Hotel Street verlegt. Das heutige Gebäude wurde 1938 eigens für das Wo Fat Restaurant gebaut, das bis zu seiner Schließung im Jahr 2009 das älteste kontinuierlich betriebene Restaurant in Honolulu war. Heute beherbergt das Gebäude den Hong Kong Supermarket, ein asiatisches Lebensmittelgeschäft. Das schlichte Club Hubba Hubba-Gebäude im italienischen Stil in der 25 North Hotel Street stammt aus dem Jahr 1899 und ist ein Überlebender des Chinatown-Brandes von 1900. Der Entwickler Lincoln L. McCandless baute das zweistöckige Geschäftsgebäude, in dem im Laufe der Jahre mehrere Geschäfte untergebracht waren einschließlich des beliebten Aloha Cafe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Der Club Hubba Hubba wurde 1947 in dem Gebäude eröffnet und wurde vor seiner Schließung 1997 zu einem der berühmtesten Jazz- und Burlesque-Clubs in Chinatown.
Das Armstrong Building wurde für den Einzelhandel mit Wohnungen im zweiten Stock konzipiert und befindet sich in der 175 N King Street. Das 1905 von James Armstrong erbaute Gebäude wurde 1922 an Lincoln L. McCandless verkauft und befindet sich immer noch im Besitz der Familie McCandless. Das Gebäude aus blauem Lavastein beherbergte den bekannten Musashiya Fabric Store, einen der größten Stoffgeschäfte in Honolulu.
In diesem Gebäude entwarf Koichiro Miyamoto, der Sohn des Gründers von Musa Shiya, das erste hawaiianische „Aloha“-Shirt.
Heute ist das Chinatown Historic District ein blühendes Gebiet mit einer vielseitigen Mischung aus südostasiatischen Kulturen, darunter Chinesen, Vietnamesen, Laos, Japaner, Thailänder, Filipinos und Koreaner sowie einheimische Hawaiianer und Kaukasier. Besucher des Bezirks können in die Mischung verschiedener Kulturen und Erfahrungen eintauchen, während sie die Restaurants, Geschäfte und Märkte für asiatische Produkte des Bezirks besuchen.

Darüber hinaus befindet sich ein Teil des Honolulu Arts District mit seinen Kunstgalerien, Räumen für darstellende Künste und dem First Friday Art Walk im Chinatown Historic District, was dazu beiträgt, diese Gegend zu einem der interessantesten und lebendigsten Orte in Honolulu zu machen. Das Chinatown Historic District in Honolulu auf der Insel Oahu, HI, wird grob vom Nu’uanu Stream, der Beretania St., der Nuuanu Ave. und dem Honolulu Harbour begrenzt.
weiterführende Informationen:
- Evolution of Honolulu Harbor
- Infektionskrankheiten in Hawaii
- Gallery Burning Chinatown
- Buildings in Chinatown
- Portugiesische Einwanderung in Hawaii
- Portugiesische Einwanderung
- Then and Now Chinatown
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Harte Arbeit auf den Zuckerplantagen
1802 brachte Wong Tze-Chun die ersten Maschinen aus China mit, um auf der Insel Lanai die erste Zuckerfabrik auf Hawaii zu gründen. Leider schon nach einem Jahr scheiterte das Unterfangen und Wong Tze-Chun kehrte nach China zurück.

Der zweite Versuch war von John Wilkinson, der 1825 versuchte 100 Hektar Zuckerrohr im Manoa Valley, Oahu, anzupflanzen um eine Massenproduktion von Zucker her zustellen. Leider verstarb J. Wilkinson im Jahr 1827 wo sein Betrieb nur noch eine weitere Ernte einbrach bevor auch dann seine Firma schloss.

Als Ladd & Company, die 1835 in Koloa, Kauai, ihre Zuckerplantage eröffneten, war das der erste erfolgreiche große Zuckerherstellungsunternehmen auf Hawaii. Dank dem gemäßigtem Klima und dem hochwertigen Boden in Kauai, boten dem Zuckerrohr ideale Wachstumsbedingungen dar für die Zuckerherstellung. Der Grundstein wurde durch diese Plantage zu einer der größten Industrien Hawaiis gesetzt. Weitere Zuckerrohr Plantagen folgten und mehr und mehr billige Arbeitskräfte aus China, später im Jahr 1868 aus Japan; Korea und den Philippinen wurden durch Langzeitarbeitsverträge nach Hawaii geholt.

Hauptsächlich von den neuen amerikanischen Plantagenbesitzern, führte am 21. Juni 1850 Hawai’i den Masters and Servants Act, der vertragliche Dienste und die Masseneinfuhr von Arbeitern aus anderen Ländern legalisierte, ein. Mit diesem Vertrag ging es mehr um das wirtschaftliche und finanzielle Wachstum als um die humanitären Bedingungen. Dieses Gesetz führte ein hartes Vertragsarbeitssystem ein. Nach dem Masters and Servants Act könnte ein häufig abwesender Arbeiter oder Probleme mit Fehlzeiten hat oder eine Stelle verlässt, bevor der Vertrag abgeschlossen ist, von Arbeitgebern durch „Zwangsgewalt“ gefangen genommen und mit strengen Strafen belegt werden. Zu den Strafen gehörten Überstunden, die über die im Arbeitsvertrag festgelegte Zeit hinausgingen(in der Regel das Doppelte der ursprünglichen Vertragslaufzeit), und Gefängnisstrafen. Arbeiter konnten mit diesem System keine Gewerkschaften organisieren oder streiken. Dies ist ein schwarzes Kapitel für Hawai’i, welches unter Sklaverei ging.
weiterführende Informationen:
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Der Chinese Exclusion Act

Anfang des 19Jh. reisten sehr wenige Chinesen in die USA, geschweige in Hawaii, ein. Doch um die 1850, durch den Aufschwung der Zuckerrohrplantagen in Hawai’i, dem Goldrausch um Sacramento, Californien, die eigenen chinesischen Probleme, wie den beiden Opiumkriege (1839-42, 1856-60), welcher durch die Briten angestiftet wurde, Ernteausfälle durch schlechtes Wetter, verliessen tausende Chinesen ihr armes Land und migrierten in die USA. Um die 1880 lebten schon über 100‘000 Chinesen an der Westküste Kaliforniens (San Francisco) und in Hawai’i, welche auch extra durch die Weissen für Sklavenarbeit bei dem Eisbahnbau der USA sowie Plantagenarbeiten auf Hawai’i geholt wurden.

Durch die Menge von Neuankömmlingen aus dem fernen Land, gab es bald rassistische Gedanken und Unruhen zwischen den weissen Goldsuchern und den Chinesen. Als Kalifornien im Mai 1852 zum Schutz der weissen Bergarbeiter und Goldsucher eine Bergarbeitersteuer von $3.- nur für die Chinesen einführte, eskalierte es zur Gewalt und Kriminalität. Auch wurde vom obersten Gerichtshof 1854 entschieden, dass die chinesischen Einwanderer wie die Afroamerikaner und Indianer nicht vor Gericht aussagen durften. Somit war es unmöglich für die Chinesen die Gerechtigkeit zu finden bei der zunehmenden Gewalt der Weissen auf die Neuankömmlinge. Die chinesischen Leuten waren stetig bei der Arbeit und in ihren Lagern anhaltender Diskriminierung ausgesetzt.
Im Hinblick auf die Wirtschaftskriese 1870 verband eine anti-chinesische politische Strömung in Kalifornien die Gefahr von Lohndumpings durch die chinesischen Einwanderer und als Konkurrenten um die weniger gewordenen Arbeitsplätze. Damit veranlassten sie den „Chinese Exclusion Act“ welcher sich natürlich gegen die Chinesen richtet und mit Rassismus einhergeht.
Der „Chinese Exclution Act“ wurde im US Kongress am 6. Mai 1882 verabschiedet, welcher auf eine Revision des 1868 geschlossenen Burlingame Treaty aufbaut, welcher die Zuwanderung der chinesischen Migranten in die USA beschreibt bzw. nun durch den neuen Act einschränkt.
Der Chinese Exclusion Act war das erste Immigrationsgesetz in der Geschichte der USA, das die Einwanderung einer Gruppe von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit einschränkte. In einer von der kaiserlich-japanischen und der US-Regierung ausgehandelten Sperre (Gentlemen’s Agreement 1907) wurde knapp 25 Jahre später auch der Zuzug von Japanern in die Vereinigten Staaten begrenzt.

Die chinesischen Arbeiter und Geschäftsleute auf Hawai’i war im grössten Teil von dieser Situation wie auf dem Festland herrschte, verschont geblieben.
Erst während dem zweiten Weltkrieg, wurde der „Chinese Exclusion Act“ aufgehoben. Auch wurde ab 1947 den Chinesen erlaubt, Grund und Boden ausserhalb Chinatown zu erwerben. 1948 wurde ebenfalls das Verbot der Mischehen zwischen Chinesen und Weissen aufgehoben.
Die Japaner folgten der zweiten Einwandererphasen und hatten unter demselben Rassismus und Gewalt der Amerikaner wie die Chinesen zu leben. Eine traurige Geschichte und Zeit mussten die Japaner, auch die amerikanisch-Japaner auf Hawaii wie in den USA nach der Bombardierung von Pearl Habor auf Oahu, durchleben. Sie wurden von ihren Wohnungen in Camps umgesiedelt.
Über ein drittel (34%) der japanischen Bevölkerung in den USA leben heute auf Hawai’i.


Film:
weiterführende Informationen:
- Documents of American History – Chinese Exclusion Act
- The Chinese Exclution Act of 1882 and Hawaii
- First Arrivals, First Reactions
- Restrictions on Imigration
- Honouliuli Internment Camp
- The National WW II Museum
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Der Umsturz der QING Dynastie
Auf die bedeutsame chinesische Geschichte, wie auch die Entstehung der Qing-Dynastie durch die Mongolen und den Jurchen möchte ich hier nicht tiefer eingehen. Die Qing-Dynastie hat ein schweres Erbe von seinen Vorgängern übernommen, die mit vielen internen, wie auch mit westlichen Mächten so auch mit Japan im politischen, wie mit militärischen Problemen zu kämpfen hatte.

Obwohl es der Qing-Dynastie mehr oder weniger gelungen ist, ein innerer Frieden beim Volk her zu stellen und durch die Modernisierung durch Dampfmaschinen, eine gute wirtschaftliche Situation herbei zu bringen, stand genau dadurch das nächste Kernproblem vor der Türe. Durch dies stieg zwischen 1740 und 1850 die Bevölkerung von 143 Millionen auf 430 Millionen Einwohner an und überforderte hiermit die chinesische Verwaltung. Es endstanden erneute tiefe Spannungen zwischen den chinesischen Sklavenarbeitern, den Bauern und der angeschlagener, erschöpfter Verwaltung. Mit diesen kulturellen unterdrückten und unzufriedenen Menschen konnte sich der privilegierte General des roten Banners Heshen (1750 -1799) landesweit ein Korruptionsnetzwerk aufbauen. Heshen genoss im Bewusstsein des Kaisers beinahe unbeschränkte Handlungsfreiheit und missbrauchte seine Machtstellung beim armen Volk, um sich ein uunrechtmässiges geschätztes Vermögen von 800 Mio. Silbertaels anzuhäufen.

Unter Anmaßung nahezu kaiserlicher Machtbefugnisse beutete er das Volk aus, praktizierte Erpressung im großen Stil, veruntreute Staatsgelder und ließ sich die ihm obliegenden Verpflichtungen und Dienstleistungen bezahlen. Mit seinem korrupten Handeln entzog Heshe auch die Geldmittel von wichtigen Infrastrukturprojekten wie Deichbauten, was letztendlich zu heftigen Naturkatastrophen wie die Überschwemmungen des Gelben Flusses herbei führten. Viele Bauern verliessen deswegen ihre Heimat und wanderten unter anderem nach Hawaii aus.

Weitere Risse erhielt die kaiserliche Qing-Dynastie durch einen bewaffneten Konflikt zwischen Grossbritannien und dem Kaiserreich, welcher zum ersten Opiumkrieg führte. Mit diesem ersten Opiumkrieg vom 4. September 1839 bis zum 29. August 1842, begann die Zeit des dynastischen Untergangs, welcher ein Meilenstein in der chinesischen Geschichte ist.

Die wirkungslose militärische Antwort des Qing-Staates machte die militärische Unterlegenheit Chinas für ausländische und einheimische Beobachter unübersehbar. Der verlorene Krieg gilt in China als Beginn eines Jahrhunderts kolonialer Fremdbestimmung und leitete eine Legitimitätskrise des tradierten Staats- und Gesellschaftssystems ein. Er verschärfte die innenpolitischen Probleme des Landes. Die kaiserliche Qing Dynastie zerbröckelte weiter und wurde durch den zweiten Opiumkrieg, 1858, weiter geschwächt, wo China weitere außen- und handelspolitische Zugeständnisse machen musste.


Vereinfacht und kurz kann man für die letzten 70 Jahre der Qing-Dynastie sagen, dass es die Geschichte des Niedergangs war.
Allgemeiner betrachtet lassen sich die Ursachen dieser Dynastie-Rückgangs jedoch – wenn man ihn als Funktion maroder Institutionen wie des Prüfungssystems oder eines zunehmend ineffizienten Einnahmensystems außerhalb des Bevölkerungswachstums betrachtet – auf die Ming-Dynastie (1368–1644) zurückführen und davor. Daher kann auch diese Perspektive auf große gesellschaftspolitische Kräfte in Betracht genommen werden, welche die die Frage aufwirft und zulässt, ob der Niedergang nicht nur auf die politische Ordnung der Qing zurückzuführen ist, sondern auf die chinesische Zivilisation selbst. Symptomatisch für diesen Niedergang kamen Reformen langsam und mit begrenzter, sporadischer staatlicher Unterstützung auf. Bekannt als die Qing-Restauration, die um 1860 begann, war das Ziel, den konfuzianischen Staat durch Verwaltungs- und Steuerreformen sowie eine praktische Anwendung konfuzianischer Prinzipien in der Regierungsführung wiederzubeleben.
Ende des 19. Jahrhunderts begannen einige Chinesen zu erkennen, dass ihr politisches System, wenn sie eine moderne Nation werden wollten, ernsthaft reformiert und, falls dies scheiterte, geändert werden musste. Die kombinierte Wirkung von modernem Handel, Industrie und Bildung hatte zu einer großen Diversifizierung und Bereicherung der chinesischen Eliten geführt. Sie waren jetzt bereit für mehr Mitsprache in der Politik. Als ihre Forderungen nicht befriedigt wurden, verließen sie den Qing-Hof, und die Dynastie brach 1912 zusammen. In der unmittelbaren Folgezeit waren alle Bemühungen um Reform oder Selbstverstärkung gescheitert. Langfristig hatte der verstorbene Qing den Grundstein für das moderne China gelegt. Es gab kein Zurück.
weiterführende Informationen:
- Seltene Portrait von Chinese 1860
- Aisin Gioro
- Opiumkrieg
- Manchu Restoration
- Tongzhi Restoration
- Der Fall der Qing Dynastie
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Sun Yat-sen
Hawaii wusste noch nicht, als das Segelschiff um 1878 aus China kommend in Honolulu anlegte, welche später werdende Berühmtheit wie auch wichtige Persönlichkeit auf dem Schiff sich befand. Sun Yat-sen verliess mit 13 Jahren seinen Vater als armer Bauernjunge sein Dorf Cuiheng, (翠亨村), Kreis Xiangshan (香山縣 / 香山县), Guangdong (Südchina), wo er am 12. November 1866 geboren wurde, reiste zu seiner damals ausgewanderter Mutter Madame Yang und zu seinem damaligen 17 jahren alten Bruder Sun Mei nach. Er wollte als Farmer bei seinem Bruder, einer der reichsten Ranger auf Maui, arbeiten, merkte aber bald, dass er anders war als all die anderen Chinesenarbeiter.
Sun Mei sendete Sun Yat-sen von 1879 bis 1882 auf die anglikanischen Iolani School, bis 1883 noch an der Punahou-Schule, wo er als erster Chinese eine westliche Ausbildung genoss. Er lernte Englisch, studierte Geographie, Mathematik und die Bibel. Als er zum ersten mal mit dem Christentum in Kontakt kam, überwältigte es ihn so sehr, dass er 1882 zum Christentum über trat. Durch die Bekehrung zum christlichen Glauben, förderte es bei Sun Yan-sen seine revolutionären Ideale.
Sun studierte 1887 bis 1892 Medizin, wo er danach im Kiang Wu Hospital in Macau als Arzt arbeitete. Er schaffte es auch, die dortigen chinesischen Lehrstühle durch deutsche Professoren zu ersetzen. Sun bereiste Europa, wo er den Unterschied der Regierung der Qin-Dynastie mit der des Westens bemerkte, welches in ihm eine Unzufriedenheit seines Landes schürte. Somit begann er seine politischen Aktivitäten damit, dass er in Hongkong mit Exilchinesen Reformgruppen bildete. Später im Oktober 1894 gründete er die Xingzhonghui (興中會 / 兴中会 – „Vereinigung zur Wiederherstellung Chinas“) mit dem Ziel, eine Plattform für zukünftige revolutionäre Aktivitäten zu schaffen. Nach dem Fehlschlag des mitgeplanten „Kantoner Aufstand“ (乙未廣州起義 / 乙未广州起义) im Jahr 1895, wurde von der Qing-Regierung ein Kopfgeld auf Sun ausgesetzt. Sun flieht für 16 Jahren ins Exil nach Europa, den USA, Kanada und Japan. Sun Yat-sen wurde aus dem Exil Japans nach den USA ausgewiesen, als er 1905 mit der chinesischen Dissidentengruppe den Tongmenghui-Bund (etwa „Chinesischer Revolutionsbund“), den Vorgänger der Kuomintang gründete.
Sun war im Besitz einer vom hawaiischen Territorium der USA ausgestellten Geburtsurkunde, welche lautete, dass er am 24. November 1870 im Königreich Hawaiʻi geboren wurde. Diese Angaben waren nicht zutreffend. Man hatte Sun Yat-sen diese Urkunde in Hawai’i im März 1904 extra überreicht, wodurch es ihm ermöglichte einen legal Aufenthalt in den Vereinigten Staaten zu haben, welcher ansonsten aufgrund des Chinese Exclusion Act von 1882 verwehrt gewesen wäre.
Am 10. Oktober 1911 war es soweit, wo der Wuchang-Aufstand, heute der Stadtteil von Wuhan, Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei, begann. Dies war der Auftakt und Beginn zur Xinhai-Revolution welches das Ende der zweitausendjährigen Herrschaft der Kaiserdynastien in China einläutete.

Nach dem Sturz der Qing Dynastie wurde am 29. Dezember 1911 an einer Konferenz von Provinzrepräsentanten in Nanjing der sehr geachtete Sun Yan-sen als Übergangspräsident der zum ersten Mal ausgerufenen Republik China gewählt. Sun war ein Kompromisskandidat zwischen den Revolutionären und dem konservativen Adel.

Auf die bevorstehenden Parlamentswahlen am 12. August 1912 gründete Sun aus zahlreichen kleineren politischen Gruppierungen die Nationale Volkspartei (Kuomintang).
Nach seiner Vereidigung berief Sun Delegierte aus allen Provinzen ein, um die Nationalversammlung der Republik China zu gründen. Das Übergangsrecht wurde von dieser Versammlung zum Grundgesetz der neuen Republik erklärt. In China riefen die Südprovinzen ihr Unabhängigkeit aus, währen der Norden noch dem alten System treu blieb. Der schwachen Übergangsregierung fehlte auch eine neue Armee, um die Qing treuen Truppen zu kontrollieren. Sun Yat-sen brauchte daher die Unterstützung des Nord Chinesischen Militärs, der Beiyang-Armee, welches dem Yuan Shikai unterstand. Sun war gezwungen, ihm das Präsidentenamt zu versprechen, damit er sich auf die Seite der Revolution schlug und Kaiser Puyi zum Abdanken zwang.

Yuan entwickelte sich zu einem Diktator statt zu einem guten Präsidenten der neuen Republik China. Demzufolge versuchte Sun 1913, eine Revolution gegen Yuan zu starten, die unsäglich fehlschlug und Sun zwang nach Japan ins Exil zu gehen. Dort, in Japan, heiratete Sun Yan-sen am 25. Oktober Song Qingling, nachdem er sich von seiner ersten Frau Lu Muzhen getrennt hatte.
Nach vier Jahren im Exil kam Sun 1917 nach China zurück und wurde 1921 zum Präsidenten der selbstproklamierten Nationalregierung in Kanton gewählt. 1923 erklärte er seine drei Volksprinzipien in einer Rede zur Basis des Staates und seine Fünf-Yuan-Verfassung zur Richtlinie für das politische System. Damit die unabhängigen Südprovinzen von China militärisch gegenüber den Militaristen in Peking schlagkräftig ist, hat Sun die Whampoa-Militärakademie in der Nähe von Kanton, mit Chiang Kai-shek als Kommandeur und Parteigenossen wie Wang Jingwei und Hu Hanmin als politischen Lehrern, gegründet.
Sun Yat-sen war 1924 überzeugt, durch die vorherrschenden Konflikte von Nordchina zu Südchina, nur mit Gewalt von seiner Basis in Südchina aus das ganze Land besser kontrolliert und vereinigt werden kann. Seine Idee war, dass nach einer Periode der politischen Vormundschaft, der Übergang zur Demokratie geschehen soll. Diesbezüglich reiste Sun am 10.November 1924 in den Norden und trat für eine gesamtchinesische Konferenz sowie die Abschaffung der unfairen Handelsverträge mit dem Westen ein. Zwei Tage später reiste Sun Yat-sen trotz schlechtem Gesundheitszustand und Bürgerkrieg weiter im Norden um über die Zukunft des Landes und seiner Träume, seiner Vision zu diskutieren.
Am 12. März 1925 starb Sun Yat-sen in Peking im Alter von 58 Jahren an Leberkrebs.

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weiterführende Informationen:
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Das Vermächtnis
Die politische Philosophie von Sun Yan-sen, bekannt als das dreifache Volksprinzip (三民主義 / 三民主义), wurde im August 1905 veröffentlicht und war stark an den amerikanischen Progressivismus angelehnt.
Um endgültigen Frieden, Freiheit und Gleichheit in China zu erreichen, schlug Sun sein Prinzip vor zu verwenden, welches er in seinem Werk „Methoden und Strategien zum Aufbau des Landes“ beschrieb, dass er im Jahre 1919 fertiggestellt hatte.

1925 brach ein Machtkampf zwischen dem jungen Protegé Chiang Kai-shek und dem älteren Wang Jingwei nach Suns Tod aus, der die Kuomintang spaltete.

Das lag zum Teil am zwiespältigen Erbe, das Sun Yat-sen hinterlassen hatte. Als sich die Allianz zwischen Kommunisten und der Kuomintang 1927 auflöste und der Bürgerkrieg ausbrach, behaupteten alle von sich, seine wirklichen Erben zu sein. Diese Spaltung bestand auch während des japanischen Krieges fort. (Sehr Interesant ist auch über den Pazifik-Krieg zu lesen)

Topical Press Agency
Suns Witwe Song Qingling schlug sich während des Bürgerkriegs auf die Seite der Kommunisten und war 1949 bis 1981 Vizepräsidentin der Volksrepublik China, kurz vor ihrem Tod 1981 wurde sie Ehrenpräsidentin. Ihre Schwester Song Meiling wiederum war die Gattin von Chiang Kai-shek.

Sun Yat-sen ist der einzige chinesische Politiker, der sowohl in Taiwan wie in der Volksrepublik China großes Ansehen genießt. In Taiwan wird er als Vater der Republik China betrachtet und sein Bild ist in fast allen öffentlichen Räumen präsent. Da Sun Yat-sen nie in der Regierung Taiwans war, ist er auch bei Befürwortern der taiwanesischen Unabhängigkeit unverfänglich.
In der Volksrepublik China wird er als chinesischer Nationalist und Vorkämpfer der Republik und des Sozialismus gesehen. In den letzten Jahren wurde Sun auch von der chinesischen Regierung in den Vordergrund gerückt, nicht zuletzt um die Beziehungen zu Taiwan und den dortigen Unterstützern einer Wiedervereinigung zu verbessern. Mittlerweile gibt es zu den Mai-Feiern ein großes Bild von Sun Yat-sen auf dem Tian’anmen-Platz, während Bilder von Karl Marx und Lenin nicht länger zu sehen sind.
In Hawaii selber kann man immer noch viele Spuren und Zeitzeugnisse sowie Erbschaften von Sun Yan-sen finden und entdecken. Er wird in Hawaii von vielen Chinesen und anderen Leuten immer noch verehrt und seine Philosophie wie auch Gedanken werden in den Schulen gelernt. Obwohl Sun Yan-sen verstorben ist, lebt er immer noch fort an, in Schulen, Museum, Parks oder einfach in Statuen.

So kann man in Honolulu, in Chinatown, Oahu, den Dr. Sun Yat-sen Memorial Park besuchen, an der 100 N Beretania St. die Statue von ihm sehen, macht einen Abstecher ins Hawaii Chinese History Center oder besucht das Sun Yat Sen Cultural Center in der N Kukui St. Auf Maui gibt es ebenso einen kleinen Park, den Sun Yan-sen Park an der 13434 Kula Hwy, Kula oder das Wo Hing Temple Museum in Laheina.
weiterführende Informationen:
- Die Konstruktion der modernen Gesellschaft Chinas
- Modernisierung und Erweiterung
- Due Republik China von 1912 – 1937
- Sunismus und Maoismus
- The Life of Dr. Sun Yat-sen, Family and Connection to Maui